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Es ist eiskalt, stockfinster und ich sehne mich nach einem heißen Sommertag. Nein ich befinde mich nicht in einer Eishöhle, sondern mitten im 24 Stunden Rennen in Gosau. Bericht von Günther Filzmoser Es ist eiskalt, stockfinster und ich sehne mich nach einem heißen Sommertag. Nein ich befinde mich nicht in einer Eishöhle, sondern mitten im 24 Stunden Rennen in Gosau.

Rückblende: Samstag 10:30 Uhr, Ankunft in Gosau. Das Wetter war gut, leicht bewölkt, etwas kühl (max.15°) und die Vorhersage versprach schönes Wetter. Wir, Herwig Füreder, Günter Brandstätter, Günther Mitterböck und Günther Filzmoser, holten die Startnummern und bauten unser Fahrerlager auf. Unsere Stimmung war sehr gut, denn man fühlte sich wie bei einem Campingurlaub am Meer.

12:30 Uhr: Fahrerbesprechung: Hier wurden unsere Rechte und Pflichten verkündet und außerdem alle Teams vorgestellt.

14:00 Uhr: Start des Rennens: Ich hatte die ehrenvolle Aufgabe das Rennen für unser Team zu eröffnen. Die Strecke erwies sich als sehr anspruchsvoll. Vom Start ging´s etwa 500 m flach auf einem schmalen asphaltierten Wanderweg entlang, danach folgte ein 700 m langer Anstieg, wobei die letzten 200 m eine Steigung von 23% hatten, außerdem grobschottrig und holprig waren. Darauf folgte eine scnelle Forststraßenabfahrt mit kniffligen Kurven. Diese führte bald wieder bergwärts, diesesmal mit einer angenehmeren Steigung. Nach Bewältigung des zweiten Anstieges folgte eine schwierige Geländepassage direkt neben der Forststraße. Diese Abschnitt war sehr anspruchsvoll, weil in diesem matschigen Erdboden einige nasse Wurzeln und Steine waren. Der Rest der Abfahrt führte auf einem breiten geschotterten Wanderweg mit vielen Kurven ins Tal. Anschließend gings flach auf Asphalt Richtung Expo Gelände. Bevor man den Startbogen passieren durfte, wurde man noch über ein 200 m langes holpriges Wiesenstück gejagt. Hier blieb man fast stecken, da der Boden sehr aufgeweicht war. Danach ertönte ein Pieps von der Chipzeitnehmung und eine Runde wurde dazugezählt.

Das Anfangstempo war enorm, ich konnte teilweise nicht mal mit den Solofahrern mithalten, obwohl diese erste Runde sich später als meine schnellste herausstellen sollte. Nach 2 Runden wechselten wir und Herwig durfte in die Pedale treten. Wiederum 2 Runden später kam Brandi dran und nach weiteren 2 Runden schließlich Günther. Daraus ergab sich eine Pausenzeit von etwa 1h 45 min. In dieser Zeit war es wichtig die verlorene Energie wieder nach zu füllen, sprich viel essen und trinken. Als besonders wertvoll erwies sich unser Rennrad, das wir auf eine Walze montiert hatten. Darauf konnte man sich vorher warmfahren und nach dem Einsatz auslockern.

21:15 Uhr: Alle Fahrer müssen jetzt mit Licht fahren. Dies bedeutete 1 kg Zusatzgewicht. Nun erhöhten wir auch unsere Wechselperiode auf 3 Runden, sodass mehr Ruhezeit blieb.

02:00 Uhr: Halbzeit des Rennens. 24h können extrem lang sein. Meine Motivation ist am Tiefstpunkt. In einer guten Stunde muss ich schon wieder an den Start. Ich habe mir sämtliche Kleidungsstücke angezogen, liege zusammengekauert in meinem Schlafsack und trotzdem ist mir kalt. Kein Wunder das Thermometer zeigt nur mehr 1° C. An schlafen ist nicht zu denken,da der Körper auf Hochleistung eingestellt ist. Mein letzter Renneinsatz war erbärmlich. Ich hatte zu wenig gegessen, sodass ich völlig kraftlos und unkonzentriert meine 3 Runden herunterspulte. Auch meine Teamkollegen hatten irgendwann einen solchen Hänger.

03:20 Uhr: Ich warte in der Wechselzone auf Günther. Kurz darauf kommt er an und ich kann ins Rennen starten. Diesesmal fühle ich mich gut. Es ist relativ ruhig auf der Strecke, ein paar Solofahrer schlafen anscheinend. Langsam macht sich auch die Morgendämmerung bemerkbar. Es ist ein besonderes Erlebnis in dieser klaren Nacht auf dem Bike zu sitzen und dem Morgen entgegen zu radeln.

06:30 Uhr: Sonnenaufgang: Das Herz lacht, die ersten Sonnenstrahlen kommen hinter den Bergen hervor. Nun wird´s auch von Minute zu Minute wärmer und unsere Rundenzeiten werden auch wieder schneller.

07:00 Uhr: Die Veranstaltung ist wieder richtig in Schwung gekommen. Sprecher Ames ist auch wieder im Einsatz und motiviert die Fahrer zu neuen Höchstleistungen.

12:00 Uhr: Nur noch 2 Stunden. Der Vormittag ist wie im Flug verstrichen. Wir sind zufrieden mit unserer Leistung, die Kraft hat bis jetzt gehalten und den Rest schaffen wir auch noch ohne Verluste.

14:00 Uhr: Rennschluss: Es ist geschafft !!! 24 Stunden durchgefahren im 4er Team. 76 Runden liegen hinter uns, das sind 486 km und 13 680 hm

Fazit: Sehr gelungene Veranstaltung, durch das relativ kleine Starterfeld angenehme familiäre Atmosphäre. Unglaubliche Leistung der Solofahrer, Die teilweise ohne Pause durchgefahren sind. Die 4er Team Variante ist jedoch die angenehmere Version ein 24h Rennen zu fahren. Außerdem hat man so als Biker die Möglichkeit mal in einem Team zu fahren. Das nächste 24h Rennen kommt bestimmt !!!
  

 

© by Fabian Loris 2012

 

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